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Jerusalem.HINNOMTHAL. 4. Route. 239an dem Abhang des Berges l. zur alten Necropole empor. Kurz nach-
dem
wir den Vereinigungspunkt der Thäler verlassen haben, finden
wir l. Gräber am Berge. Eigentlich liegen diese Gräber an zwei
Felswänden übereinander. Sie sind alle in den Felsen gehauen und
haben niedrige Eingänge; man behauptet, sie hätten alle steinerne
Thüren gehabt. Im Innern finden sich mehrere Kammern für Fa-
milien
; von der frühen christlichen Zeit an bis ins Mittelalter
hinab dienten diese Höhlen auch frommen Einsiedlern als Aufent-
haltsort
, später armen Familien und dem Vieh.

Die Eingänge zu diesen alten Felsengräbern, zu welchen hier
und da Felstreppen hinaufführen, sind öfters schön verziert; ihren
Inhalt haben die Gräber wohl zu verschiedenen Zeiten gewechselt.
Wir geben den Plan nach Tobler.

1. Kammergruppe, innen von Rauch geschwärzt, vormals Ana-
choretenwohnung
.

2. Felsenkammer mit 4 Schiebgräbern.

3. Trümmer eines Portals; in der zweiten Kammer gegen Süd war
einst eine schöne gewölbte Kapelle; weiter gegen Süd Todtenkammer.

4. Verschüttete Kammer mit 10 Schiebgräbern.

5. Die östlichste Höhle, früher Einsiedlerwohnung; die mittlere
hat eine Nebenkammer und Zellen, daneben gegen N. Höhle mit
unleserlicher griechischer Inschrift.

6. Grabkammer.

7. Kammer mit 3 Nischen, Kreuz über dem Eingang.

8. Besonders schön ausgemeisselte Kammer; vor dem mit Leisten
und Giebel verzierten Portal führen einige Stufen hinunter und
über dem Eingang liegt ein beweglicher Stein. Das obere Stock-
werk
hat eine grosse Vorkammer mit 6 schön verzierten Thüren,
und im Ganzen finden sich 14 Troggräber. Das untere Stockwerk
ist unbedeutend, enthält aber Gebeine.

9. Grabhöhlen und Kapelle, mit Malereien.

10. Die sogenannte Apostelhöhle, worin sich laut einer Tradition,
die aus dem 16. Jahrh. stammt, die Apostel verbargen, als Jesus
gefangen und gekreuzigt wurde. Ueber dem Eingang befindet sich
ein Fries mit 10 Feldern. Auf dem Vorplatz sind zwei Lagen von
Frescomalereien übereinander, nebst Monogrammen des Namens
Jesus Christus, Kreuzen etc. Die erste Kammer war eine Kapelle;
an der Decke und an den Seiten sind Malereien angebracht. Der
grosse Raum hinter der Kapelle diente wohl einst als Einsiedler-
wohnung
; hinter demselben ist noch eine Kammer mit Gräbern, wie
auch auf der Ostseite.

11. besteht aus drei Kammergruppen; über der Eingangsthüre
steht die griechische Inschrift der heiligen Zion; wahrscheinlich
liegen hier Gräber, die der Zionskirche angehörten.

Aufwärts steigend gelangen wir nun zum eigentlichen Blut-
acker
(Hakeldama)-Gebäude
, arab. el-ferdûs (Paradies) genannt. Es
liegt mitten in den Gräbern (Pl. 12) nahe einem Orte, wo Thon ge-